Soziale Gruppenarbeit mit Kindern, Jugendlichen & Eltern
Advanzio Kids, Advanzio Teens & Advanzio family
Die Soziale Gruppenarbeit soll, laut Kinder- und Jugendhilfegesetz ein Angebot der Hilfe zur Erziehung nach § 29 SGBVIII, Kindern und Jugendlichen in Krisen ihrer Entwicklung helfen, durch Lernen in einer Gruppe Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensprobleme zu überwinden. In diesem Sinne werden Kinder mit Entwicklungsproblemen auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts in ihrem sozialen Lernen gefördert. Bei Kindern führt gemeinsam Erlebtes in Gruppen zu einer Identitätsbildung bei jedem Einzelnen. Dies vor allem, wenn es sich hierbei nicht um ein einmaliges Erlebnis handelt, sondern eine Kontinuität bezüglich der Zeiten und der beteiligten Personen gegeben ist.
Zielsetzung
Die geplante Gruppe hat vor allem einen präventiven Charakter. Die Kinder werden durch ein strukturiertes Gruppenangebot in ihrer positiven Entwicklung unterstützt und stabilisiert, und ihnen werden Kompetenzen (Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Beziehungsfähigkeit) sowie positive Erfahrungen vermittelt.
Sie wirkt unterstützend:
- bei der Überwindung innerer Sprachlosigkeit und Isolation
- bei der Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle
- im Umgang mit Konflikten und Aggressionen
- bei der Bearbeitung und Veränderung auffälliger Verhaltensweisen
- in der Förderung der individuellen und sozialen Fähigkeiten
- bei der Vermittlung von sozialen und persönlichen Kompetenzen
- bei der Vermittlung von Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit und Selbstsicherheit
- bei der Entwicklung von Autonomie und Unabhängigkeit
im erfolgreichen Umgang mit emotionalen Erfahrungen
Methodisches Handeln und Gestaltung
Die Gruppe findet regelmäßig einmal wöchentlich für ca. zwei Stunden statt. Die Teilnehmerzahlen variieren zwischen vier und acht Kindern ab 6 Jahren Die Dauer einer Gruppe ist in der Regel auf eineinhalb Jahre konzipiert. In den Schulferien sind kleinere, mehrtägige Projekte denkbar. Die Gruppe wird von zwei pädagogischen Fachkräften geleitet. Beide Mitarbeiterinnen sind in der Kinder- und Jugendarbeit erfahrene Pädagoginnen mit therapeutischen Zusatzqualifikationen (Entspannungspädagogik, Tanztherapie, Sozio-Gestalttherapie, Kunstvermittlung). Methodisch hat sich in der pädagogischen Praxis eine Kombination von spiel-, kunst- und erlebnispädagogischen Ansätzen bewährt. Über das aktive Tun, die Erfahrungen in der Gruppe, das Erleben der eigenen Fähigkeiten, Talente und Stärken sollen die Kinder ihre Wirksamkeit, aber auch ihre Wichtigkeit erfahren. Neuere Studien über ADHS bei Kindern zeigen, dass diese Form des Lernens besonders erfolgreich ist. Gerade Jungen, die die Mehrzahl der Kinder mit dieser Diagnose stellen, brauchen Möglichkeiten der eigenen Erprobung, der Verantwortungsübernahme, des Trainings der eigenen Impulskontrolle, um ein Ziel zu erreichen.
Am jeweiligen momentanen Bedarf (und auch der Altersgruppe) der Teilnehmenden ausgerichtet setzen die Fachkräfte dabei folgende Methoden ein:
1. Einsatz von kreativen Methoden
Die Kinder können über Medien wie freies Zeichnen, Malen und Gestalten ihre inneren Gefühlslagen zum Ausdruck bringen. Über den Umgang mit verschiedenen Materialien können kindgerecht unterschiedliche Themen (wie z. B. Sucht oder Konflikte) bearbeitet werden.
2. Förderung von Körper- und Bewegungserfahrungen
Körperbezogene Angebote wie Entspannungsübungen, Phantasiereisen, tanztherapeutische und sportliche Betätigungen helfen den Kindern bei der Wahrnehmung, der Verarbeitung und dem Ausleben von Gefühlen.
3. Förderung von sozialer Interaktion
Die Gruppenstunden bieten den Kindern einen verlässlichen und geschützten Rahmen, in dem sie belastende Situationen aus ihrer Lebenswelt im Spiel aufarbeiten können. Insbesondere Methoden zur Förderung sozialer Kompetenzen, aber auch Interaktions- und Kommunikationsspiele kommen hier zum Einsatz.
Zielgruppe
Zielgruppe dieses Konzeptes sind Kinder, welche sich in Hilfen nach §27 ff. SGB VIII befinden.
Zu Beginn könnten wir uns vorstellen eine Gruppe aus dem Pool der von Advanzio aktuell betreuten Familien zu bilden, und hier ein Pilotprojekt zu starten, welches wünschenswerterweise vom Jugendamt begleitet wird. Die Gruppen sollen aber so konzipiert sein, dass sie auch zu jeder Zeit die Aufnahme von neuen Kindern & Jugendlichen ermöglichen, Kapazitäten vorausgesetzt.
Diese Kinder sind möglicherweise im schulischen und/oder familiären Umfeld aufgefallen durch:
- soziale Verwahrlosungstendenzen
- beginnende Orientierungs- und Perspektivlosigkeit
- ein konfliktreiches Lebensumfeld
- beginnende Schul- und Arbeitsverweigerung
- geringe Verselbständigung bzw. schwierige Sozialisation
- geringen Kontakt zu anderen Jugendlichen / Isolierung
- fehlendes Selbstvertrauen
- Konzentrationsschwierigkeiten oder andere erhebliche Entwicklungsschwierigkeiten
- gewaltbereite oder delinquente Verhaltensweisen
Ergänzende Angebote
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Identitätsbildung sowie die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls bei Kindern, ist die Anerkennung und liebevolle Zuwendung ihrer Eltern. Deshalb ist es von größter Bedeutung, die Eltern in die Arbeit mit ihren Kindern einzubinden. In Eltern- und Familiengesprächen soll vermittelt werden, dass die Soziale Gruppenarbeit weder eine Konkurrenz noch eine Kontrolle der elterlichen Rolle darstellt. Die Eltern sollen erfahren, dass das Gruppenangebot Hilfe leisten möchte und sie individuell unterstützt. Als mittelfristiges Ziel kann hier die Entwicklung von Familientrainings oder Elterngruppen stehen. Als weiteres Ziel ist die Implementierung eines Gruppenangebotes für Jugendliche vorgesehen. Hier stehen Jugendthemen und eine altersangemessene Umsetzung im Vordergrund. Planung einer Ausstellung der gemeinschaftlich mit den Kindern & Jugendlichen erarbeiteten Kunstobjekte.
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